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1946-1989
Druckgraphik und Künstlergraphik
1946-1989
Schlesinger, Gil. - "o.T.".
Schlesinger, Gil
„o.T.”
Artikelnummer:
00100539
Standort: Graphikantiquariat Koenitz
Radierung, 1980
34,2 x 49,6 cm (Darstellung)
41,5 x 60 cm (Blatt)
250,00 €
inkl. USt. , zzgl.
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Werk
„o.T.“
Moderne Künstlergrafik. Radierung, 1980. Von Gil Schlesinger. 34,2 x 49,6 cm (Darstellung) / 41,5 x 60 cm (Blatt).
Rechts unterhalb der Darstellung in Blei von Hand signiert und datiert. –
Insgesamt sehr gut erhalten.
Künstlerin / Künstler
Schlesinger, Gil
- (1931 Ústí nad Labem (Aussig), Tschechoslowakei) Deutscher Maler und Grafiker. Gil Schlesinger war von 1942 bis 1945 als rassisch Verfolgter gezwungen, in die Illegalität abzutauchen. Nach dem Krieg ging er für drei Jahre in die ?SR. Von 1948 an lebte er in Israel. Er arbeitete in verschiedenen Berufen und hatte Kontakt mit Intellektuellen und Malern (unter anderem Jehuda Bacon). 1955 übersiedelte er in die DDR, wo er zunächst in einer Schuhfabrik arbeitete. Von 1960 bis 1962 besuchte er die Leipziger Fachschule für angewandte Kunst (Lehrer Kurt Hölzer und Gerhard Eichhorn) mit Abschluss in Theatermalerei. Bis 1967 hatte er Anstellungen als Theatermaler in Anklam, Dessau, Meiningen und Leipzig. 1968 erfolgte seine Aufnahme in den Verband Bildender Künstler der DDR. Seitdem lebte und arbeitete er freischaffend in Leipzig. 1980 erfolgte sein Umzug nach München. Er wurde dort 1985 Mitglied des Bundes Bildender Künstler/München und Oberbayern. Seit 1992 ist er Ehrenmitglied des Bundes Bildender Künstler in Leipzig, seit 1994 Mitglied der Freien Akademie der Künste zu Leipzig. 1999 erfolgte sein Umzug nach Pfaffenhofen an der Ilm. Die Arbeiten Gil Schlesingers entwickelten sich aus Quellen der klassischen Moderne. Er brachte die Freiheiten der Abstraktion in das von dogmatischer Strenge bestimmte Kunstbild der 1960er und 1970er Jahre nach Leipzig. Seine lyrischen und oft stark farbigen Bilder, Zeichnungen, Grafiken und Collagen hatten einen prägenden Einfluss auf junge, suchende, die einseitige Kunstauffassung der DDR ablehnende Autodidakten wie Studierende der Leipziger Kunsthochschule. Berliner, Rostocker, Erfurter und Chemnitzer Künstler suchten seine Nähe. Mit unkonventionellen Materialien, wie ungrundierter Sackleinwand, gebrauchtem Seidenpapier, Collagen aus Fundstücken, regte er an und forderte gleichzeitig zu Auseinandersetzung heraus. Seine geistige Freiheit erlaubte ihm Offenheit und Mut auch in politischer Hinsicht. So wurde er zu einer Art „Vaterfigur“ in der alternativen Leipziger Kunstszene. Diese Wirkung klang noch nach, als er die DDR längst verlassen hatte: Künstler des „1. Leipziger Herbstsalon 1984“ hatten zu seinem Kreis gezählt. Seit 1980 entstanden umfangreiche Zyklen (u. a. Arabischer Zyklus, Göttliche Komödie, Posaunenbilder, Brandenburger Tore). Metaphern zur Geschichte manifestierten sich in mit Asche und Erde realisierten Großformaten.
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