Römhild, Kurt Philipp

(1925 Heinrichs/Thüringen - 1966 Leipzig). 1941-43 Ausbildung zum Technischen Zeichner, im Anschluss Kriegdienst als Bordfunker bei der Luftwaffe. 1944-46 amerikanische Kriegsgefangenschaft. Zurück in Suhl, arbeitete Römhild 1946-53 für den VEB Simson als Zeichner, Konstrukteur und Werbeleiter. Daneben besuchte er die Volkshochschule und absolvierte Kurse zum figürlichen Zeichnen. 1953-54 Studium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig bei Bernhard Heisig und Emil Koch. Aus politischen Gründen brach Römhild das Studium 1954 ab. 1955-56 entwarf er für die Dewag-Werbung Suhl und Leipzig Gebrauchsgraphik und Werbeprospekte. 1956 wurde er Mitglied des VBK und war seitdem freischaffend als Graphiker tätig. Es folgten Studienaufenthalte in Paris (1957), Prag und Budapest (1962). Dem Aufruf der jungen Republik folgend, begab er sich in Betriebe und stellte u.a. den Hafenbau in Rostock (1959) dar. Er entwarf auch großformatige Wandgestaltungen für öffentliche Gebäude. Im Fahrwasser der Formalismusdebatte wurden diese Entwürfe als zu abstrakt und für den Laien unverständlich verurteilt. Unter schwierigen ökonomischen Bedingungen versuchte Römhild, in schlecht ausgestatteten Werkstatträumen und mit mangelhaften Materialien seinen persönlichen Weg zu finden, geriet jedoch wiederholt mit den öffentlichen Gremien in Konflikt. Der inzwischen in Leipzig lebende Künstler wählte den Schritt in die Isolation, stellte den Ausstellungsbetrieb ein und verdiente seinen Lebensunterhalt mit dekorativen Stadtansichten für die Kunsthandlungen der DDR. Im Privaten experimentierte er weiterhin mit Techniken und Sujets und schuf ein umfangreiches Oeuvre herausragender Handzeichnungen.



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