Ortelt, Karl

(1907 Mühlhausen – Weimar 1972). Deutscher Maler und Zeichner. 1932-34 Besuch der Abendklasse des Bildhauers Walter Krause in Mühlhausen. 1934-40 Studium bei Alfred Hierl an der Hochschule für bildende Kunst in Weimar; dessen Meisterschüler. Das erste Auftragswerk, ein Wandgemälde in der Berufsschule von Mühlhausen, wurde von den Nationalsozialisten übertüncht. Nach Krieg und Gefangenschaft ließ er sich 1946 zunächst im hessischen Engelrod nieder. 1950 erfolgte die Übersiedlung in die DDR, nach Weimar, wo er 1951/52 als Dozent für Wandmalerei an der Hochschule für Architektur und Bauwesen lehrte. Danach blieb er freischaffend in Weimar tätig. Seine von Max Beckmann und Carl Hofer inspirierte Hinwendung zum expressiven Realismus strapazierte die Grenzen der Toleranz der doktrinären Kunstpolitik der DDR. Die dem Spätwerk zugehörenden abstrakten Kompositionen um 1970 verraten immer ihre Abstammung von den expressiven Figurationen der 1960er Jahre, aus denen sie gewonnen wurden.